Tolerantes Miteinander und Hetze gegen Muslime
Während der Interkulturellen Wochen im September wurden in Wismar, wie in vielen Städten der Bundesrepublik, unter dem Motto „Zusammen leben, zusammen wachsen“ zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt. In diesen Veranstaltungen wurde ein starkes Signal für ein friedliches Miteinander und gegen Fremdenfeindlichkeit gesetzt. Daran beteiligte sich die Rosa-Luxemburg-Stiftung mit den gut besuchten Filmen „Styx“ und „Congo Calling“.
Um dieses Anliegen zu unterstützen, trafen sich am Freitag, dem 27. September anlässlich des Tages des Flüchtlings um 14.30 Uhr ca. 50 Bürger direkt neben der blauen Friedensherde zu einem gemeinsamen Singen von Auszügen aus der „ Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“. Alle Teilnehmer und viele Passanten waren entsetzt, weil mit Blick in Richtung Stadthaus ein Aufzug mit islamfeindlichen Transparenten stattfand und über Mikrofon die übelste Hetze verbreitet wurde, in dem Sinne, dass die Muslime Vergewaltiger und Terroristen sind und in der BRD nichts zu suchen haben. Nur wenige Bürger zeigten dafür Interesse. Diese Aufführung ging stundenlang, stand unter Polizeischutz und wurde nur für eine halbe Stunde von unserem Gesang unterbrochen. Mit weiteren Liedern, wie der Ode „An die Freude“ von Ludwig van Beethoven und dem Song „Imagine“ von John Lennon setzten wir dagegen ein Zeichen für ein friedliches Zusammenleben der Menschen. Erschreckend ist, dass solche rechte Propaganda in aller Öffentlichkeit durchgeführt werden darf.