Ende des Tunnels in Sicht?

Die Pandemie als zukunftsorientierendes Zugpferd

Eine Durststrecke überstehen die meisten Menschen besser, wenn sie absehen können, wann sie zu Ende ist. Aber so lange ich die Warnungen, Debatten und Statistiken während der Pandemie verfolge, ist kein Licht in Sicht. Wenn ich die Logik der Wissenschaftler und Ärzte nachvollziehe, muss es entweder eine Durchseuchung geben oder einen Impfstoff, der bei diesem Wandelvirus erfolgreich ist. Obwohl es jetzt einen Impfstoff zu geben scheint, wird sicher noch einige Zeit vergehen, ehe er wissenschaftlich so abgesichert ist, dass er auch bedenkenlos eingesetzt werden kann. Wann die Maßnahmen gegen das Virus erfolgreich sein werden, steht somit in den Sternen. Wo ist das Licht am Ende des Tunnels?

Zugegeben, das Ende dieser verordneten Zeit der sozialen Isolation und des wirtschaftlichen Niedergangs der Klein- und Mittelständler kann nicht ganz einfach herbeigezaubert werden. Aber die staatlichen Entscheidungsträger könnten sie uns versüßen, indem sie Veränderungen beschließen, die schon lange für eine moderne Gesellschaft anstehen.

Wie schön wäre es, wenn sich die Politik für Zukunftstechnologien in Sachen Mobilität interessieren würde. Da reicht es nicht, Elektroautos auf den Weg zu schicken, die zwar die Luft während der Fahrt nicht oder kaum belasten, dafür aber einen Akku der Umwelt bescheren. Mit der Entsorgung zusätzlichen gefährlichen Mülls entstehen aber eher weitere Probleme.

Warum wird der Wirtschaft nicht da wo es möglich ist auferlegt, Plastik zu vermeiden? Schon lange gibt es Entwicklungen zur Beseitigung dieses Giftmülls, aber bisher ist noch nichts Nennenswertes zum Einsatz gekommen. Aber selbst, wenn das geschähe, würde es doch nur sinnvoll sein, wenn nicht jeden Tag neue Berge produziert werden.

Und wie wunderbar wäre es, eine florierende Wirtschaft aufzubauen, in deren Zentrum der Mensch steht und zwar als Nutznießer und nicht als Rädchen im Getriebe. Das wäre ein großer Wurf, aber nicht unmöglich. Nur unter den derzeitigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen ist daran kaum zu denken. Wenn Großunternehmen Milliarden als Ausgleichszahlung während der Pandemie erhalten, aber zukunftsweisende Technologien zum Beispiel bei der Mobilität kaum ein Augenzwinkern wert sind, werden sich die wirtschaftlichen Probleme verzögern, aber nicht beheben lassen. Das benötigt eine etwas weiter gesteckte Perspektive.

Und dann ein Blick auf unser Gesundheitssystem, das darauf ausgerichtet ist Gewinne zu erwirtschaften. Dabei sollte die Gesundheit der Bürger ein gesamtstaatliches Anliegen sein. Das trifft auch und besonders in den Zeiten zu, in der eine Pandemie grassiert. Der Hinweis, dass es woanders schlechter um die Gesundheitsversorgung bestellt sei, ist weder zielführend noch hilfreich.

Unsere Blickrichtung braucht sich nicht groß verändern, dann sind wir schon bei der Bildung. Was ist geschehen, dass es unserem Staat zu teuer erscheint, die Schulen in Stand zu halten und genügend Lehrer für unseren Nachwuchs bereit zu stellen? Was die Digitalisierung der Schulen betrifft, ist es erstaunlich, dass plötzlich genügend Geld für Tablets zur Verfügung steht, aber über die Ausbildung der Lehrkräfte auf diesem Gebiet noch nicht einmal öffentlich nachgedacht wird.

Klimakatastrophe, Vermüllung und ungleiche Verteilung des Wohlstandes, sind unhaltbare Lebensbedingungen, die durch die Pandemie noch deutlicher zu Tage getreten sind. Geben wir den Heranwachsenden eine Chance für einen besseren Einstieg in die Zukunft. Carpe diem, nutze den Tag.

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