Zum Gedenken an die vielen Opfern rechter Gewalt in Deutschland
Das Aktionsbündnis „Wismar für alle“ hatte am 27.02.2020 zu einer Kundgebung vor dem Rathaus aufgerufen. Hier hat die Wismarer Zivilgesellschaft ihre Stimme gegen Hass, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und rechter Gewalt erhoben. Die etwa 100 Teilnehmer aus verschiedensten Organisationen, Vereinen, Kirchen, Parteien und interessierte Bürger dieser Stadt gedachten in einer Schweigeminute der Opfer von Hanau, um danach Stellung zur Entwicklung der politischen Kultur- oder eher „Unkultur“ zu beziehen.
Viele Redner machten darauf aufmerksam, dass die zunehmend aggressive Sprache, nicht nur in den sozialen – oder eher asozialen Medien – sondern auch in der Debattenkultur in den Parlamenten und Medien dazu führt, dass immer mehr Gewalt gegen Menschen mit Migrationshintergrund, Juden, Muslime und andere Minderheiten auf den Straßen in Deutschland ausgeübt wird.
Horst Krumpen machte mit dem Gedicht „Bei Hitlers brennt noch Licht“ von Simon Pearce darauf aufmerksam, dass rechtes Gedankengut in Deutschland nach 1945 nie ganz verschwunden war und sich in den vergangenen Jahren immer stärker in unserer Gesellschaft ausgebreitet hat. Es wurde von allen Rednern darauf hingewiesen, dass eine Tolerierung oder Akzeptanz rassistischer, nationalistischer und fremdenfeindlicher Äußerungen nicht hingenommen werden kann. Jeder ist aufgerufen klar Stellung dagegen zu beziehen.