Lückenschluss Ja – Radschnellweg – Nein

DIE LINKE steht dem Projekt kritisch gegenüber

Der Kreisvorstand DIE LINKE Nordwestmecklenburg hat sich in seiner Vorstandssitzung kritisch mit der geplanten Machbarkeitsstudie zu einer möglichen Radschnellwegetrasse von Wismar nach Schwerin auseinandergesetzt.

Der Kreisvorsitzende der LINKEN Horst Krumpen dazu: „Positiv ist anzumerken, dass die Mitgliedschaft in der Metropolregion Hamburg jetzt zu einer echten Auseinandersetzung mit dem Thema Radwege in unserem Landkreis herausfordert. Positiv ist auch, der darin erkennbare Ansatz, dem Radverkehr mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als es bisher in unserem Landkreis Nordwestmecklenburg der Fall war. Wir wollen als LINKE im Kreis weiterhin für eine bessere und sichere Radwegeinfrastruktur kämpfen, für eine echte Vernetzung der verschiedenen Verkehre, für eine bessere Anbindung des ländlichen Raumes mit Bus und Rad, denn die Straßenanbindung bedarf zwar einer besseren Erhaltung, ist aber insgesamt ausreichend.

Die per Definition (Radschnellwegdefinition der FGSV Forschungsgesellschaft Straßen und Verkehrswesen e.V.) erforderlichen rund 2.000 RadfahrerInnen pro Tag halten wir auf der Strecke Wismar – Schwerin für nicht realistisch. Die Potenzialanalyse der Metropolregion zeigt auf, dass bei Strecken von 5 bis 10 km ein deutlicher Anstieg von RadfahrerInnen zu erwarten ist. Bei einem Radschnellweg der eine Entfernung von rund 40 km bis Schwerin beinhaltet und wenig regelmäßige Verkehre bei Zwischenzielen erwarten lässt, wird der Umstieg aufs Fahrrad sich aber aller Voraussicht nach deutlich reduzieren.

Aus unserer Sicht ist der weitere Ausbau des Radwegenetzes dringend erforderlich, derzeit haben wir an 378 km Kreisstraßen nur 48 km Radweg, diese Zahlen zeigen deutlich, wo die Investitionen in den Radverkehr dringend gebraucht werden. Ein Radschnellweg in einer Mindestbreite von 4 Metern, der noch dazu möglichst berührungsfrei mit allen anderen Verkehren von Wismar nach Schwerin geht, der würde Investitionen in die notwendigen Radwege auf lange Zeit vermutlich verhindern. Wenn die Verbindung aber diese Mindeststandards nicht erfüllt, ist eine Förderung des Baus durch den Bund ausgeschlossen, vom Unterhalt ganz zu schweigen.

Wir fordern den Landkreis dazu auf im Rahmen der Machbarkeitsstudie deutlich und transparent zu informieren und keine unerreichbaren Luftschlösser in Aussicht zu stellen. Ein sinnvoller erster Schritt wäre es, das existierende Radwegekonzept des regionalen Planungsverbandes Westmecklenburg endlich umzusetzen.“

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