Bürgermeister-Haupt-Straße 51-52
23966 Wismar
Helgoland und Sansibar – ein geschichtlicher Zusammenhang
Film und Vortrag
Dr. Michael Herms (Rostock)
Der Historiker Dr. Michael Herms wird für die Rosa-Luxemburg-Stiftung die Veranstaltungen der Vortrags- und Filmreihen im Herbst mit einem geschichtsrelevanten Thema eröffnen: Die beiden Inseln und ihre wechselvolle Vergangenheit.
Mitte des 19. Jahrhunderts war der, unter britischer Herrschaft stehende, Nordseefels ein begehrtes Reiseziel zahlreicher deutscher Künstler und Intellektueller. Heinrich Heine und Friedrich Hebbel etwa besuchten die Insel, Hoffmann von Fallersleben schrieb hier, ohne böse Gedanken, sein Gedicht „Deutschland, Deutschland über alles“, auch Maler und Naturforscher fühlten sich vom Eiland angezogen. Nachdem Helgoland dann, vor 130 Jahren, im Tausch gegen Sansibar an das Deutsche Reich gefallen war, erlebte es nicht nur einen Aufschwung als beliebtes Seebad, sondern auch eine Aufrüstung ungeahnter Dimensionen. Vergeblich richteten sich die Seegeschütze gegen Englands Flotte, vielmehr mussten die Helgoländer ihre Heimat verlassen. Ein erneuter Aufschwung als Seebad währte keine zwanzig Jahre. Noch stärker aufgerüstet und militarisiert, war der Fels im Zweiten Weltkrieg und auch in den Nachkriegsjahren beliebtes Bombenziel der Royal Air Force. Das änderte sich erst mit den friedlichen Inselbesetzungen 1950/51. Erst 1956 war die Insel für die Helgoländer wieder bewohnbar.
Der anschließende Film (45 Min.) vermittelt vornehmlich Reiseimpressionen vom heutigen Sansibar und geht ein wenig auf dessen Geschichte ein.