Zum Gedenken und zur Mahnung

Feierliche Gedenkveranstaltung am sanierten Cap Arcona-Mahnmal auf Poel

Am 3. Mai führte die Gemeinde Insel Poel eine festliche Gedenkveranstaltung am kürzlich sanierten Mahnmal am Schwarzen Busch durch. An diesem Tag vor 73 Jahren, am Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden etwa 8000 Menschen durch die Bombardierung der mit KZ-Häftlingen besetzten Schiffe Cap Arcona und Thielbek durch die britische Luftwaffe in der Lübecker Bucht, sinnlos getötet.

Feierliche Gedenkveranstaltung am sanierten Cap Arcona-Mahnmal auf Poel

Die Bürgermeisterin Gabriele Richter begrüßte zu diesem gemeinsamen Gedenken an die Opfer des Massakers die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur M-V, Birgit Hesse, die Landrätin NWM, Kerstin Weiß, Abgeordnete des Land- sowie Kreistages, Mitarbeiter der Landesregierung, Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kirche sowie Schüler der Regionalschule Prof. Hans Lembke Poel. Diese Gedenkstätte wurde zwischen 1946 und 1950 auf Grund der an der Küste angeschwemmten und auf der Insel begrabenen nachweislichen 34 grausam umgebrachten KZ-Häftlinge errichtet.

In ihrer Rede stellte die Bürgermeisterin die Geschichte und Bedeutung dieser Gedenkstätte sowie die damit verbundene Verantwortung der Gemeinde für deren Erhalt und Pflege heraus. Mit viel Kraft und Energie gelang es die vom bekannten Wismarer Künstler Ralf Möller 1979 umgestaltete Gedenkstätte mit Hilfe und Unterstützung der Landesregierung M-V zu sanieren und in einen ansprechenden zeitgemäßen Zustand zu versetzen. Dazu konnten die Kosten von 97000 € im vollem Umfang als Zuschuss gewonnen werden. Die Texte und Fotos auf der modernen Informationstafel wurden von Peter Neichel gestaltet.

In allen Ansprachen wurde die Aktualität dieser Gedenkstätte bezüglich Krieg, Vertreibung, Rassenwahn und Hass beschrieben. Leider gelang es keinem Redner einen Bezug auf die gegenwärtige eigene, sich nahtlos in die NATO-Strategie und die imperialen Bestrebungen der USA einfügende deutsche Politik herzustellen. Anlässe dazu haben Frau Merkel, Frau von der Leyen und Herr Maaß durch ihre geäußerten Positionen zu den scharfmacherischen Aktivitäten Englands und der USA gegenüber Russland (Beschuldigung Russlands zum Giftgaseinsatz in London) und die völkerrechtwidrige Bombardierung Syriens zur Genüge gegeben. Die Große Koalition lässt leider nicht erkennen, dass sie sich aktiv für Frieden und Sicherheit einsetzt. Sie macht immer mehr deutlich, dass die Diplomatie in den Hintergrund und die Gewaltandrohung in den Vordergrund gerückt wird.

Es bleibt für uns als LINKE die Aufgabe, hier die Aufklärungslücke zu schließen und die Lehren aus der Geschichte für die aktuelle deutsche und europäische Politik deutlich zu machen.

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