Dietmar Bartsch und die Jakobikirche

Bericht und Fotos von Günther Bruns

Meine Frau Marita fragte mich: „Willst du nicht mit nach Lübeck in die Jakobikirche?“ Ich: „Was soll ich denn da?“ Meine Frau wusste doch, dass ich als Freidenker nur zu Beerdigungen oder zu Konzerten in Gotteshäuser trete.

Marita: „Dein Parteigenosse Dietmar Bartsch hält eine Vortrag über „Zivilcourage oder was ist Wahrheit“?“ und wird außerdem von Björn Engholm interviewt. Nun das war eine andere Sache. „Da muss ich hin!“

Im Rahmen des Reformationsjahres bekommen verschiedene Personen des öffentlichen Lebens Gelegenheit ihre Auffassungen darzustellen. So auch der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag. Die Lübecker Jakobikirche (die Seefahrtskirche) war über die Hälfte gefüllt. Die Zuhörer folgten Bartschs Vortrag mit großem Interesse. Er arbeitete heraus, dass die Politik der Linken durchaus auch auf christlichen Grundlagen fußt. Im Urchristentum lebten die Menschen ohne Eigentum wie in sozialistischen Gemeinschaften.

Im Gespräch mit Björn Engholm erklärte Dietmar Bartsch die Grundzüge der Politik der Linken. Er geißelte die ungerechte Verteilung der Einkommen in unserer Gesellschaft. Er kritisierte die Waffenexporte Deutschlands und wies darauf hin, dass auch die Kirchen sich ebenso wie seine Partei für Frieden einsetzten.

Zum Schluss erläuterte er, dass er zwar nicht kirchlich aufgewachsen sei, dass man aber in sozialen Fragen, in der Flüchtlingsbetreuung und in der Bildungspolitik durchaus zusammen arbeiten könne. Seine Partei sei nicht antiklerikal. Viele Mitglieder, sogar der Thüringische Ministerpräsident, seien Mitglied einer Kirche.

Bei einem abschließenden Glas Wein traten Besucher auf Dietmar zu, sie wollten gern ein Parteiprogramm von ihm haben. Man sieht bei derartigen Ereignissen werden andere Menschen angesprochen die sonst nicht zu unseren Veranstaltungen kommen. Ein gelungener Abend! Es hat sich für mich und viele andere gelohnt, die Jakobikirche aufzusuchen. Dank für die Einladung des Pastors und an Björn Engholm. Danke Dietmar!

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