Deutschland muss leben, deshalb muss Hitler fallen

Ausstellung über das „Nationalkomitee Freies Deutschland“ in der Nikolaikirche

Die Wanderausstellung wurde von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Kooperation mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) erarbeitet und wird an 11 Orten in Mecklenburg Vorpommern gezeigt. Sie wurde am Montag, den 13. März 2017 in der Nikolaikirche feierlich eröffnet und ist dort bis zum 13. April zu besichtigen.

Das Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) gründeten Kommunistische Emigranten und Kriegsgefangene im Juli 1943 im Lager Krasnogorsk bei Moskau. Sie riefen die Soldaten der Wehrmacht auf, Hitler den Gehorsam zu verweigern. Im September 1943 treten einige bei Stalingrad gefangen genommene Generale und Offiziere dem NKFD bei. Das NKFD war eine Anti-Hitler-Koalition von Regimegegnern unterschiedlicher Herkunft und politischer Orientierung: Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen, Offiziere, Deserteure und Pazifisten. Sie vereinte das Ziel, den Hitler-Faschismus zu stürzen und den Krieg zu beenden. Auch in anderen europäischen Ländern, Lateinamerika und den USA bildeten sich parteiübergreifende Zusammenschlüsse, die die Ziele des NKFD unterstützten.

Auf den Bildtafeln werden 14 Persönlichkeiten vorgestellt und gewürdigt, so Josef Kayser, Arbeitskreis kirchliche Fragen; Rudolf Herrnstedt, Kommunist; Max Seydewitz, Sozialdemokrat, Schweden; Dora Schaul, Bewegung „Freies Deutschland“ in Frankreich; Walther von Seydlitz, Bund deutscher Offiziere… Auf einem Bild sind der Präsident des NKFD Erich Weinert, Wilhelm Pieck und Walther von Seydlitz bei einem Gespräch im Jahre 1943 zu sehen. Weiter gibt die Ausstellung Auskunft über Aktionen mit Flugblättern, Lautsprecher-Aufrufen zum Überlaufen, Radiosendungen und vieles mehr…

Pastor Roger Thomas, Dr. Axel Holst, VVN-BdA und Gerhard Fischer als Koordinator nahmen zur Eröffnung das Wort. Sie würdigten den Kampf der Männer und Frauen des  NKFD für ein friedliches Zusammenleben der Völker als Patrioten, während in der Bundesrepublik viele von ihnen lange Jahre als Verräter diffamiert wurden. Der anwesende  94 jährige Dr. Hermann Schulz  ergriff als Zeitzeuge spontan das Wort und schilderte die Arbeit im antifaschistischen Ausschuss zum Ende des Krieges, um den Menschen wieder Mut zuzusprechen. Er zog den Schluss, dass die Ausstellung zum Nachdenken anregen soll, um Rechtspopulisten, die die Geschichte verfälschen wollen, keinen Raum zu geben.

Dass Jugendensemble des evangelischen Musikschule hat die Veranstaltung musikalisch begleitet.

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